Der Korrektor für die Technische Dokumentation

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Technische Dokumentationen sind sozusagen Packungsbeilagen zu einem Produkt.

Die Herstellerfirma gibt Bedienungsanleitungen, Serviceanleitungen, Softwarehandbücher, Onlinehilfen oder Installationshilfen an Kunden und Geschäftspartner.

Es gibt allerdings noch eine weiter gefasste Definition, die seitens der „tekom“ herausgegeben wurde. 

Was sind Technische Dokumentationen?

Die „tekom“ ist der Deutsche Fachverband für Technische Kommunikation und Informationsentwicklung.
Er hat eine Definition für Technische Dokumentationen herausgegeben.

Danach umfasst eine solche Dokumentation verschiedene Unterlagen und Dokumente, die Daten und Informationen beinhalten, die sich direkt auf ein Produkt beziehen.
Die Daten können für verschiedene Zwecke verwendet werden.
Außerdem ist deren Speicherung möglich.

Folgende Zwecke sind denkbar: 
Haken Produkterklärung und -definition
Haken Konstruktion und Herstellung
Haken Produkthaftung
Haken Darstellung der Produkte
Haken Funktionsbeschreibungen
Haken Sichere und richtige Anwendung von Produkten
Haken Instandhaltung und Reparatur
Haken Entsorgung eines Produktes

Damit fasst die „tekom“ Technische Dokumentationen relativ weit, was erklärt, warum im Alltag Korrektoren mit einer großen Vielfalt an Unterlagen konfrontiert werden, die allesamt als Technische Dokumentationen gelten. 

Technische Dokumentationen gehören damit zum Produktlebenszyklus und bieten dem Nutzer wertvolle Informationen und Anwendungshinweise.

Entwickler, Anwender, Anwälte oder andere Menschen, die mit dem jeweiligen Produkt konfrontiert werden, nutzen solche Technischen Dokumentationen.

Klar, dass diese sprachlich und fachlich einwandfrei sein müssen. 

Die Wichtigkeit Technischer Dokumentationen

Technische Dokumentationen müssen hohen Anforderungen genügen.
Wenn jemand aus dem Maschinenbau ein Korrektorat mit der Kontrolle einer Dokumentation beauftragt, so will er sichergehen, dass die Informationen richtig und verständlich aufbereitet wurden.

Die Verständlichkeit bezieht sich dabei immer auf die jeweilige Zielgruppe, an die sich das Produkt richtet.
Dazu kommt, dass Technische Dokumentationen optisch den Anforderungen genügen müssen.

Es handelt sich hier nicht um einen bebilderten Roman, sondern um ein Werk, welches verständlich und aktuell sein muss.
Grafiken und Bilder werden seitens eines professionellen Grafikers eingefügt und erleichtern die allgemeine Verständlichkeit. 

Eingehalten werden müssen des Weiteren Gesetze und Normen sowie fachinterne Richtlinien.
Es liegt allerdings nicht in den Händen eines Korrektors, die Einhaltung dieser Vorschriften zu überprüfen.
Er ist nicht dafür zuständig, eine inhaltliche Kontrolle des vorliegenden Werkes vorzunehmen. 

Technische Dokumentationen haben eine gewisse Außenwirkung. Sie werden für die Öffentlichkeit oder für Geschäftspartner verfasst. Damit sind sie Teil des Marketings und müssen entsprechend eine hohe Qualität aufweisen. 

Technische Dokumente geben keinerlei Unternehmensgeheimnisse preis. Für ihre Erstellung ist es vielmehr wichtig, ein entsprechendes Wissen vorweisen und Werkzeuge sowie Zielmedien einsetzen zu können.

Auch der Korrektor muss in der Lage sein, Fachterminologien richtig anzuwenden bzw. mit verschiedenen Softwares zu arbeiten.
Gegebenenfalls muss er dafür mit anderen Beteiligten (Grafiker, Redakteur oder Lektor) zusammenarbeiten, wenn Änderungen nicht selbst eingepflegt werden können. 

Medienneutrale Arbeit des Korrektors

Egal, ob eine Technische Dokumentation für einen Hersteller medizinischer Geräte, für ein Unternehmen aus dem Maschinenbau oder der Elektrotechnik oder für einen Hersteller landwirtschaftlicher Geräte erstellt wird – auf die Darstellung der Informationen kommt es an.

Damit diese ansprechend aufbereitet werden, arbeiten Redakteure und Grafiker zusammen.
Übersetzer übernehmen die Übertragung des Dokuments in eine andere Sprache.
Der Korrektor bzw. der Lektor muss dafür sorgen, dass die Dokumentationen in den jeweiligen Medien so erscheinen wie gewünscht.

Der Korrektor muss sozusagen medienneutral arbeiten. Immer mehr Technische Dokumentationen erscheinen nicht in Papierform oder werden als gedruckte Broschüre einem Produkt beigelegt, sondern sie sind im Internet als Onlinehilfe oder als PDF erhältlich.

Ein Korrektor trägt dafür Sorge, dass diese Dokumente tatsächlich lesbar sind. Dies bezieht sich weniger auf den Inhalt der Hilfen als vielmehr auf die Darstellung. Insofern ist die Arbeit des Korrektors heute deutlich schwieriger.
Während er bei einem Papierausdruck die genaue Formatierung sah und diese sich nicht ändern lies, kann ein Dokument im Internet aus technischen Gründen anders dargestellt werden.

Der Korrektor sorgt mit seiner Arbeit dafür, dass sich niemand über ungewollten Zeilenumbrüche, Zwischenräume oder große Absätze ärgern muss. Er passt die Dokumente so an, dass sie für verschiedene Medien passend sind. 

Sprachliche Aspekte sind berücksichtigen

Der Korrektor trägt dafür Sorge, dass eine Technische Dokumentation sprachlich angemessen ist. Ausschlaggebend ist hier jeweils die Zielgruppe, die die Sprachebene festlegt. Eine Dokumentation für eine Spielkonsole richtet sich in erster Linie an ein junges Publikum.

Das wiederum bedeutet, dass der Ton durchaus lockerer und vertraulich sein kann. Im Gegenzug darf ruhig eine gewisse Fürsorglichkeit in den Formulierungen erkennbar sein.

Die Texte in Technischen Dokumentationen sind in vielen Fällen an Kunden gerichtet, die selbst komplette technische Laien sind. Verständlich, dass die Sprache dementsprechend angepasst werden muss.

Es ist daher Sache des Korrektors, zu viele Fachbegriffe und umständliche Formulierungen aus einem Text zu streichen, sofern der Redakteur oder Texter diese in den Text aufgenommen hat. 

Kurzanleitungen sind anders gehalten, hier wird in kurzer und präziser Form lediglich auf die wesentlichen Aspekte einer Anwendung eingegangen.

Solche Kurzanleitungen richten sich an erfahrene Anwender oder stellen eine erste Übersicht dar. Interessierte Nutzer können sich die ausführlichen Hilfen im Internet herunterladen. 

Layout und Formatierungen

Technische Dokumentationen kommen unter anderem aus folgenden Branchen oder Bereichen:

Medizintechnik


Öfen und Brenner


Luft- und Raumfahrzeugbau


Kfz-Zubehör


Anwendungselektronik


Elektronische Bauteile


Haushaltsgeräte


Kälte- und Wärmetechnik


Sondermaschinenbau


Mess- und Kontrollinstrumente


Land- und forstwirtschaftliche Maschinen


Elektrizitätserzeugung


Waffen und Munition


Kraftwerksbau


Großanlagen


Nachrichtenanlagen



Dem Layout kommt hier immer eine besondere Bedeutung zu. Es vermittelt einen ersten und prägenden Eindruck und sorgt dafür, dass eine Bedienungsanleitung gelesen wird – oder eben auch nicht. Niemand braucht als Leser einer Technischen Dokumentation ein gewisses Expertenwissen über das Layout, um es als passend oder chaotisch zu klassifizieren.

Der Korrektor muss also dafür sorgen, dass das Layout stimmt. Dies kann er aber nur in Kooperation mit dem Grafiker oder dem Webdesigner, sofern das Dokument online erscheinen soll. 

Besonders hervorzuheben ist hier die Tätigkeit im Korrektorat im Zuge der Gestaltung von Produktkatalogen.

Sie müssen übersichtlich und ansprechend sein, dennoch werden dabei auf einer einzelnen Seite viele verschiedene Produkte vorgestellt. Der Korrektor versetzt sich hier in die Position eines interessierten Lesers und muss versuchen, den vorliegenden Text mit dessen Augen zu betrachten. 

Im Zuge der Layoutbewertung muss das Papierformat berücksichtigt werden. Die DIN ist lediglich ein deutscher Standard, in anderen Ländern gelten ganz andere Vorschriften bezüglich des passenden Papiers. Einschränkungen kann es vor allem auch bei Onlinehilfen geben.

Das grundlegende Layout wird durch das Medium bestimmt, in dem der Text erscheinen soll. Kann der Text mehrspaltig geschrieben werden? Kann es Marginalien geben? Wie steht es um den Einsatz von Farben und Weißräumen? Diese und andere Fragen muss ein Korrektor beantworten. Teilweise lohnt es sich, einen professionellen Grafiker mit an Bord zu holen und ihn praktisch als Subunternehmer zu beauftragen. 

Korrektoren
achten auf die einheitliche Verwendung der Schriftarten, der Schriftgröße, der Zeilenlänge und den richtigen Abstand der Absätze. Sie sorgen dafür, dass sich eine Formatierung durch das gesamte Dokument zieht und sich Änderungen nicht willkürlich ergeben.

Außerdem muss der Korrektor den Text so gestalten, dass sich Textabschnitte, Bilder, Diagramme und eventuelle Schmuckelemente miteinander verbinden. In der Regel bekommt der Korrektor alles fertig präsentiert und muss nur noch fehlerhafte Anpassungen ändern.
Teilweise wurden aber auch Formatierungen nicht durchgeführt, dann sollte der Korrektor in der Lage sein, eigenständig die jeweiligen Änderungen einzupflegen. Ausreichende Softwarekenntnisse sind daher vonnöten. 

Zu beachten: Die Textausrichtung

Die Ausrichtung eines Textes ist linksbündig, was daraus resultiert, dass in den westlichen Ländern von links nach rechts gelesen wird. Dieses Prinzip sollte sich auch in Tabellen wiederfinden, ein Punkt, den Korrektoren durchaus beachten müssen.

Eine Liniierung ist nicht zwingend nötig, weil in Tabellen das Prinzip der Linksbündigkeit eingehalten wird. Auch für Technische Dokumentationen gilt, dass der Blocksatz eher ungeeignet ist.
Vor allem im mehrspaltigen Layout ist die Linksbündigkeit vorzuziehen. Bei einem Blocksatz ergäben sich teilweise große Lücken zwischen einzelnen Wörtern, denn teilweise stehen nur wenige Worte auf einer Zeile.
Ein erzwungener Blocksatz gilt als Gestaltungsfehler.
Es liegt an dem Korrektor, das Dokument entsprechend zu bearbeiten. 

Eine besondere Herausforderung im Rahmen der einheitlichen Formatierung sind Tabulatoren und Einzüge. Wohl jeder Korrektor hat schon einmal versucht, einen Text mithilfe von Leerzeichen auszurichten – ein Ding der Unmöglichkeit.

Damit der Korrektor nicht verzweifelt, sollte schon der erstellende Redakteur darauf achten, Tabulatoren und Einzüge nur sparsam zu verwenden.

Geht es zum Beispiel um Listen, werden diese mit einem hängenden Einzug versehen. Das gilt auch bei Handlungsaufforderungen mit einer Nummerierung der Handlungsschritte. Generell sollten nur wenige verschiedene Einzüge verwendet werden.

Die Lesbarkeit eines Textes sicherstellen

Korrektoren müssen vor allem darauf achten, dass eine Technische Dokumentation auch lesbar ist.

Neben Zeilenlänge, Schriftart und –größe sowie Zeilenabstand spielt der sogenannte Weißraum eine Rolle. Freiflächen gestalten einen Text ebenso wie Zahlen und Buchstaben. Daher rührt auch die Bezeichnung als „gestalteter Weißraum“.

Dieser Raum macht einen Text für das Auge erst lesbar, gestattet ihm eine Ruhepause. Eine vollgestopfte Anleitung ohne diesen Weißraum ist schlecht lesbar und qualitativ minderwertig.
Korrektoren achten also darauf, dass ein gewisser Weißraum erhalten bleibt, damit der Leser eine lesefreundliche Technische Dokumentation erhält. 

Technische Dokumentationen bieten eine Fülle von Informationen und fachlichen Hintergründen. Für einen Laien ist dies oftmals schwer zu verstehen und nur dann durchschaubar, wenn diese Informationen zumindest formal ansprechend aufbereitet wurden.

Der Korrektor passt ein Manuskript an und bringt auch den nötigen Weißraum ein.

Eine seiner wichtigsten Aufgaben ist es, sich um Formatierung und Lesbarkeit zu kümmern, wobei sich die Lesbarkeit eben nicht nur auf den tatsächlichen Text bezieht, sondern eben auch auf die Art und Weise der Gestaltung des Textkörpers.